mimi ritzler

betörung

2.2. - 27.2.22

[DE]

Mimi Ritzlers künstlerische Arbeit ist eine Kostprobe der Wirklichkeit. Sie lässt uns kosten, ohne Kenntnis zu versprechen und zeigt Wirklichkeit als Wirkung, die sich nur sinnlich erfahren lässt.
Mimis treibende Kraft ist die Neugierde. Eine Neugierde, die jedoch nicht durch rationale Antworten befriedigt werden kann. Im Umkehrschluss stellt sie den Prozess der Suche in den Mittelpunkt ihres Schaffens. Diese Suche ist bei Mimi Ritzler eine konsequent sinnliche.
Steht eine Frage am Beginn ihrer Arbeit, so ist es eine, die keine abschließende Beantwortung erlaubt, sondern zu einer schier unendlichen Zahl möglicher Antworten einlädt. Ein Beispiel für eine solche Frage ist: „Was ist die Farbe des Windes?“
Die Autorschaft in Mimis Werk trägt damit ihr wahrnehmendes Ich. Sie erlebt sich selbst als Erfahrungsraum, „einen Raum, den ich niemals ganz verstehen, sondern lediglich kosten kann.“
Die auf diese Weise entstehenden „Kostproben“ gelingen ihr so gut, dass wiederum ihr reines Betrachten einer Erforschung der Sinne gleicht – und zu einem gemeinsamen Verlieren in Form und Farbe verführt.
Mimi Ritzler studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin. betörung ist ihre erste Einzelausstellung.

[EN]

Mimi Ritzler’s artistic work is a taste of reality. She lets us taste without promising knowledge and shows reality as an effect that can only be experienced sensually.
Mimi’s driving force is curiosity. A curiosity, however, that cannot be satisfied by rational answers. Conversely, she places the process of searching at the center of her work. In Mimi Ritzler’s work, this search is a consistently sensual one.
If a question stands at the beginning of her work, it is one that does not allow for a conclusive answer, but invites an almost infinite number of possible answers. An example of such a question is, „What is the color of the wind?“
Authorship in Mimi’s work thus carries her perceptive self. She experiences herself as a space of experience, „a space I can never fully understand, but only taste.“
She succeeds so well in the „tastings“ that arise in this way that, in turn, their mere contemplation resembles an exploration of the senses – and seduces one to lose oneself in form and color together.
Mimi Ritzler studies fine arts at Universität der Künste Berlin. betörung is her first solo exhibition.